Es gibt Menschen, die tatsächlich den Begriff 'Hofschranzen' in ihrem Wortschatz haben.

von Guido Tartarotti

über die ORF-Doku zur niederländischen Königin.

Die alte Dame gehört bei uns fix zum Ortsbild: Kaum betritt sie den Billa, brüllt sie auch schon: „Zweite Kasse!“ Wenn sie dann aber an der Kasse steht, hat sie es nicht eilig. Sie muss noch die Illustrierten durchblättern, Königsnachrichten überprüfen.

Es gibt viele Menschen, die sich für Geschichten aus den Fürstenhäusern interessieren. Monarchen sind krasse Anachronismen, politisch braucht sie niemand mehr, aber sie sind nationale Symbole. Und sie liefern verlässlich Gesprächsstoff, da sie lebende Märchenfiguren sind.

Insofern eignen sich Königs-Storys perfekt fürs Fernsehen. Die jüngste ORF-Doku über die niederländische Königin bot aber nicht nur salbungsvolle Sätze zu dröhnenden Blechbläsern, sondern auch spannende zeitgeschichtliche Einblicke. Außerdem ist es schön zu wissen, dass es Menschen gibt, die tatsächlich den Begriff „Hofschranzen“ in ihrem Wortschatz haben. Insofern waren 490.000 Zuschauer eine enttäuschende Quote.

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