Seriöse Geschichts-Dokus muss man halt auf Spartenkanälen suchen.

von Guido Tartarotti

über die neue Universum-'History'-Schiene des ORF

Mit der neuen Universum-„History“-Schiene am Freitag liegt der ORF im Trend: Populärhistorische Dokumentationen boomen ebenso wie historische Romane. Die erste Ausgabe war leider typisch: Ein hoch spekulativer, wichtigtuerischer, ungelenk den CSI-Stil imitierender Film über den Superstar unter den Serienmördern, nämlich Jack the Ripper. Natürlich versprach die Doku nicht weniger als die Lösung des Rätsels um die Identität des Prostituierten-Killers – und natürlich musste sie am Ende kleinlaut eingestehen, dass man auch nicht mehr weiß. Nächste Woche folgt dann ein Film über Hitlers Geliebte Eva Braun. Zu befürchten ist, dass es in dieser Tonalität weitergeht. Also zum einen „Stars“ (Cäsar, Napoleon, Alexander), zum anderen „Rätsel“ (Pyramiden, Atlantis, Kennedy-Mord). Oder, wenn sich nichts anderes aufdrängt, Hitlers Irgendwas (Frauen, Generäle, Hunde, Verdauungsprobleme). Seriöse Geschichts-Dokus muss man halt auf Spartenkanälen suchen.

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