Er, der vor einem Jahr noch an spannenden Fragen interessiert war, wähnt sich inzwischen im Besitz aller Antworten.

von Guido Tartarotti

über Roland Düringers neue Sendung auf Puls 4.

Die erste Folge der Talkshow "Roland Düringer: Gültige Stimme" auf Puls4 öffnete eine Bild-Text-Schere: Die Show findet in einem strengen Verhörzimmer-Setting statt, wie man es aus Polizei-Serien kennt. Das " Verhör" wird aber dann mit der Frage eröffnet: "Was ist ein gutes Leben?" Also die klassische Eröffnungsfrage in allen Vernehmungsräumen dieser Welt: "Was ist das Paradies, empfinden Tiere Glück, wo waren Sie zwischen 23 Uhr 40 und, sagen wir, dreiviertel eins?"

Verhörräume sehen streng aus, um Verdächtige einzuschüchtern. Warum diese Atmosphäre einer Talksendung nützlich sein soll, ist rätselhaft. Irmgard Griss, Gast der ersten Sendung, zeigte sich zu Beginn irritiert, danach entwickelte sich aber ein feines, intelligentes Gespräch.

In der Sendung davor – der Diskussionsrunde "Pro und Contra" – präsentierte sich Düringer als Meister der Merkwürdigkeit. Er, der vor einem Jahr noch an spannenden Fragen interessiert war, wähnt sich inzwischen im Besitz aller Antworten. Das wirkt ein wenig gruselig.

Starker Start für Roland Düringers neuer Talk auf Puls4: Die Sendung verdoppelte kurz vor Mitternacht den Senderschnitt. 59.000 Zuseher (Marktanteil von 8,5 Prozent).

Kommentare