Is des ned schee?

von Guido Tartarotti

über das Gutsein, das Gernhaben, das Festfrieren.

Und wieder wurde in der Sendung „Seitenblicke“ an die großen Fragen der Philosophie gerührt: Ist der Mensch gut geboren – oder muss er das Gutsein erst lernen? In einem Beitrag über die (wunderbaren) Concordia-Sozialprojekte sagte der Dirigent Gustav Kuhn: „Von sich aus ist nur der liebe Gott gut, nicht die Menschen.“ In derselben Sendung beschrieb Christopher Seiler von der Band Seiler & Speer die Stimmung beim Donauinselfest: „Die Leut haben si gern, ist des ned schee?“ Irgendwo zwischen Kuhn und Seiler dürfte die Wahrheit liegen, vielleicht sogar bei Kuhn und Seiler gleichzeitig.

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Beim EM-Match England gegen Island sagte der ORF-Kommentator Boris Kastner-Jirka: „Die Isländer bleiben nicht liegen. Das haben sie schon als Kinder gelernt. Denn wenn sie liegen bleiben, besteht die Gefahr, dass sie am Boden festfrieren.“ Dieser Satz ist ein Phänomen – der vielleicht einzige Witz, der gleichzeitig sehr gut und peinlich schlecht ist.

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