Die Maden ausgenommen

Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Wie es etwa das Fotomodel Larissa Marolt schafft, sich als Negativ-Superstar zu inszenieren, das hat etwas Virtuoses.

von Guido Tartarotti

über das Dschungelcamp

Zum RTL-Dschungelcamp sind vier Haltungen verfügbar: 1) Man schaut und gibt es zu (weil man es lustig findet); 2) Man schaut und gibt es nicht zu (weil man es peinlich findet, dass man es lustig findet); 3) Man schaut nicht zu, weil man es abstoßend und dumm findet (wieso weiß man dann, dass es abstoßend und dumm ist?); 4) Man betont, dass einem etwas dermaßen Abstoßendes und Dummes vollkommen wurscht ist (was aber auch schon wieder eine Haltung darstellt).

Der Autor dieser Zeilen reiht sich unter 1) ein: Er findet, das ist eine höchst professionell gemachte TV-Show – und in keiner Weise ungustiöser als z. B. die Silbereisen-Schlagersendung, die im ORF lief. Zumal alle Beteiligten erwachsen und freiwillig dabei sind und sehr gut bezahlt werden, die Maden vielleicht ausgenommen. Und man kann viel über das moderne Medienwesen lernen: Wie es etwa das Fotomodel Larissa Marolt schafft, sich als Negativ-Superstar zu inszenieren, das hat etwas Virtuoses.

Kommentare