Die Länge der Würstel

Die Opernballeröffnung ist immer wieder ein guter Anlass, um über die österreichische Identität zu streiten.

von Anna Gasteiger

über den Opernball

Ein Gast beehrte – neben Bundespräsident Fischer – sowohl die unsägliche WM-Eröffnung in Schladming als auch den Opernball, wie die bewundernswert professionelle Mirjam Weichselbraun irgendwann feststellte: Andreas Gabalier. Ist das der gemeinsame Nenner, auf den sich Österreich 2013 einigen kann? Die Opernballeröffnung ist immer wieder ein guter Anlass, um über die österreichische Identität zu streiten. Man müsse „stolz sein“ auf den Ball, forderte eine mädchenhaft eifrige Ministerin in einem Interview auf. Stolz auf was genau? Die Sisi-Tüllmonster auf der Feststiege? Die debütierenden Promikinder? Die Länge der Sacherwürstel? Warum schauen so viele Menschen zu bei diesem Theater, warum schauen wir zu? Diskussionsbeitrag via Handy: „Einzige Möglichkeit: sofort auswandern.“ So weit muss man nicht gehen. Aber, wie Hilary Swank, halb belustigt, halb bewundernd, sinngemäß sagte: „Diese Veranstaltung ist aus der Zeit gefallen.“

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