Die böse Bank des Fernsehens

Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Das alles nützt nichts, wenn das Ding nicht gut ist.

von Guido Tartarotti

über den Totalschaden der Serie ,Mila'.

Nach Sat.1 hat jetzt auch Puls4 genug von „Mila“. Die Quoten der mit hohen Erwartungen und noch höherem Promotion-Druck in den Vorabend geschobenen Serie waren zu schrecklich.

Wer einmal zugeschaut hat, weiß auch warum: Die ungelenk inszenierten, von sehr angestrengtem Humor durchsetzten Geschichten über eine junge Frau, die sich selbstbewusst und emanzipiert gibt, aber in Wahrheit vom Warten auf „den Richtigen“ zermürbt wird, waren einfach zu blöd. Das spektakuläre Scheitern des Projekts „Mila“ beinhaltet eine durchaus erfreuliche Erkenntnis: Und wenn sich noch so viele Experten in den Entwicklungslabors des Fernsehens bemühen, der Zielgruppe die perfekte Serie ans Gemüt zu schneidern – das alles nützt nichts, wenn das Ding nicht gut ist.

„Mila“ wird jetzt beim Sender Sixx endgelagert. Ein interessantes Gedankenspiel: Sixx könnte zur Bad Bank des Fernsehens werden, wo alles gezeigt wird, was anderswo abgesetzt wurde – sogar der „Stadl“ und „Wetten, dass..?“.

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