Der Dschungel-Sog

Philipp Wilhelmer

Philipp Wilhelmer

Die Relevanz des Phänomens soll uns bitte niemand abstreiten

von Philipp Wilhelmer

über das RTL-Dschungelcamp

Über das Dschungelcamp ist die Menschheit (wie diese Redaktion) bekanntlich leidenschaftlich geteilter Meinung: Ausrangierte Ehemalige oder junge Nachwuchshoffnungen für die Seitenblicke-Gesellschaft werden dort gequält, vorgeführt und ausgestellt. Jeder „Promi“ wird für eine Rolle ausgesucht, die sie oder er im Camp einnehmen wird. Drehbuch braucht es keines, aber jeder weiß, was zu tun ist, um in die Fernsehzusammenfassung zu kommen – Banalitäten und Grauslichkeiten improvisiert man eben am leichtesten.

Man kann das Ganze lustig finden (ich tue das), aber auch zurecht darüber empört sein und sich vom Fernseher und sozialen Netzwerken fernhalten, solange „Ich bin ein Star ...“ läuft. Aber die Relevanz des Phänomens soll uns bitte niemand abstreiten. Den Beweis dafür, dass ein ziemlicher medialer Dschungel-Sog eingesetzt hat, trat jüngst ein Kärntner Ex-Politiker an: Er forderte eine Klage gegen RTL, weil Teilnehmerin Larissa das Image Klagenfurts schädige. Sogar er schaffte es damit in die Zeitung.

Die Vorgänge im Dschungelcamp Tag für Tag in unserem Dschungel-Buch.

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