Be-Geisterung

über LEBEN: Sexy!?
"Geister" von Peter Beringer ist ein schöner, gescheiter, unterhaltsamer Film
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Gibt es Geister, und wenn ja, essen die auch Activia für ihr Darmwohlbefinden? Müssen sie weinen, wenn sie Hansi Hinterseer hören? Können sie besser Deutsch als H.C.? Haben sie Schwiegermütter, so wie KHG?

Das sind Fragen, die sich, so heißt es, immer mehr Menschen stellen. Angeblich, weil die moderne Welt keine Geheimnisse mehr bietet und daher allgemein der Wunsch nach dem Mysterium ausbricht. Klingt irgendwie nicht ganz logisch: Wer Sehnsucht nach etwas Unverständlichem verspürt, muss gar nicht mühsam Geister suchen – er braucht nur die Betriebsanleitung seines Smartphones lesen oder die Telefonmitschnitte vom Meischberger.

Der Film "Geister" von Peter Beringer, ausgestrahlt in der besten ORF-Leiste, die es gibt – also in "Kreuz und quer" – ging auf Geistersuche. Und fand naturgemäß stattdessen Schamanen, Gnostiker, Theologen, Ethnologen, Geisterjäger, Zwergerlseher, Baum-Umarmer, Neurologen und Spinner. So ein schöner, gescheiter, unterhaltsamer Film!

Einmal sagte eine: "Geister sind oft wie Menschen." Enttäuschend eigentlich – wir dachten schon, Geister seien etwas Besonderes. guido.tartarotti@kurier.at

Kommentare