Tafelsilber

Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Ich kann nicht ausschließen, dass „Heiße Caipi“ das ist, was unsereins Kaba oder Bluna war.

von Karl Hohenlohe

über heiße Caipi

Das Österreich-Tirol-Haus ist nur 50 Kilometer von den olympischen Spielstätten entfernt und lockt allerlei Prominenz in seine Mauern. Man kann dort, ganz wie zu Hause, Bier bestellen, heimische Speisen, die man im Ausland seltsamerweise „Schmankerln“ nennt, konsumieren, und Karl Schranz bestaunen.

Darüber hinaus birgt das Österreich-Tirol-Haus aber noch ein Geheimnis.

Studiert man die handgeschrieben Speisetafeln, links Kyrillisch, rechts Englisch oder Deutsch, stößt man unweigerlich auf ein mysteriöses Getränk namens: „Heiße Caipi“.

Ich kann nicht ausschließen, dass „Heiße Caipi“ ein In-Getränk im Range von „Red Bull“ ist und den Jugendlichen das ist, was unsereins Kaba oder Bluna war.

Möglicherweise bin ich zu alt dafür und habe, wie es den Greisen zu eigen ist, einen Trend verschlafen. Vielleicht ist „Caipi“ ein des Deutschen nicht mächtiges Mädchen, das auf ihr heißblütiges Naturell verweist, und das mit der Speisekarte einfach falsch verstanden hat.

Vielleicht ist „Heiße Caipi“ aber auch nur ein stinknormaler Caipirinha, den man erhitzt serviert, und der Kellner, der selbst zu viele „Heiße Caipi“ konsumierte, wollte eigentlich „Heiße Caipirinha“ schreiben, fiel aber bei „Heiße Caipi...“ sturzbetrunken vom Sessel.

Es kann natürlich auch sein, dass der alkoholisierte Kellner eigentlich „Heiße Cappy“ (Orangensaft, Anm. d. Red.) oder „Heiße Chappy“ (Hundefutter, Anm. d. Red.) feilbieten wollte, jedoch nicht mehr in der Lage dazu war. Wir Greise ersuchen diesbezüglich bei Avery Brundage dringend um Aufklärung. office@hohenlohe.at

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