Indianer mit Schlag

Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Wir Österreicher haben zwei Indianer.

von Karl Hohenlohe

über Waterloo

Wir Österreicher haben zwei Indianer. Pierre Brice und Waterloo. Heute geht es um Waterloo. Eigentlich heißt Herr Waterloo Johann Kreuzmayr, er ist ein berühmter Sänger, bekannter Schauspieler und war gerade in der Television zu sehen.

Herr Waterloo entspricht unseren Cinemascope-Vorstellungen eines guten Indianers als die Kinos noch Lichtspieltheater hießen. Dank der Moser-Methode weht Herrn Waterloos Haar im Wind und man sieht ihm seine Urgroßvaterschaft wirklich nicht an.

Herr Waterloo wurde im Fernsehen also über das abgelaufene Jahr befragt und obschon der Indianer gemeinhin keinen Schmerz kennt, verzog Herr Waterloo das Gesicht und verwies auf jenen Feind, den er 2013 am hartnäckigsten zu bekämpfen hatte: „Scheibenbandvorfall“.

Es kursieren Aufnahmen vom Scheibenbandvorfallgeschädigten Herrn Waterloo im Netz, wo er im Krankenhaus liegt, einen Tropf an seiner Ader und er lächelt, als hätte er gerade Taminu, nein, Manitu gesehen.

Nun frage ich mich aber, ob Herr Waterloo die Fernsehzuschauerinnen und Fernsehzuschauer ein wenig auf den Arm nehmen wollte, ob er nicht ganz einfach ein Scherzkeks ist und genau weiß, dass es bezüglich der Vorfälle „Bandscheibe“ und nicht „Scheibenband“ heißt.

Man ist sich auch nach längerer Überlegung nicht sicher und tröstet sich mit dem Gedanken, dass die Indianer Nordamerikas nie ihren Hang zum Mystischen verleugnen konnten und Herr Kreuzmayr, den viele für die Reinkarnation von Winnetou halten, auf ihren Pfaden wandelt.

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