Ges.m.b.H.: K. o.

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Über das Moderieren.
Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Das Moderieren ist eine wunderbare Tätigkeit, auch wenn man einen Co-Moderator hat. Seit vielen Jahren sind Mag. Christoph Wagner-Trenkwitz und ich nun schon aneinandergekettet, so auch am Donnerstag, wo wir in der französischen Botschaft die Übergabe des beliebten "Prix Veuve Clicquot" mitgestalten durften. Die Auszeichnung wird alljährlich an verdiente Managerinnen vergeben und es versteht sich von selbst, dass man an der Aussprache von "Prix Veuve Clicquot" nicht scheitern darf. Insbesondere Mag. Christoph Wagner-Trenkwitz, der im Spätherbst seiner Karriere zunehmend störrischer wird, legt auf meine korrekte Aussprache allergrößten Wert. Immer wieder musste ich mit ihm "Prii Wöf Klikoo" intonieren und als er sah, dass alles gut war, fasste er einen teuflischen Entschluss: Er wollte mich mit "Prii Wöf Klikoo" scheitern sehen. Noch wusste er nicht wie, er grübelte, war einige Tage unansprechbar und noch missmutiger als sonst. Da traf ich ihn im Kaffeehaus, erzählte trostlose Begebenheiten aus meinem trostlosen Leben, wo ich gestern gegessen hatte, dass ich den Boxerfim der Klitschko-Brüder gesehen hatte und dass ich kurz vor einem Zahnarztbesuch stehen würde. Wagner-Trenkwitz hörte gelangweilt zu, plötzlich aber, wie aus heiterem Himmel, schien sich seine Laune zu heben und bei der Verabschiedung lächelte er sogar kurz. Am Donnerstag, vier Sekunden vor der Moderation nahm er mich zur Seite und flüsterte mit verschwörerischer Stimme, ich dürfte auf keinen Fall anstatt "Prix Veuve Clicquot", "Prix Veuve Klitschko" sagen und das Verhängnis nahm seinen Lauf.

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