Ges.m.b.H.: Erste Hilfe

Ges.m.b.H.: DÖF
Karl Hohenlohe über Charity vor Weihnachten.
Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Wenn sich der 24. nähert, häufen sich die spendenden Prominenten in der Television. Diese Ballung vor den Punschständen, Spendenboxen und Charity-Flohmärkten wird nicht überall goutiert. Fallweise ortet man nicht Nächstenliebe, sondern Eitelkeit als Triebfeder für den caritativen Einsatz, viele Leserbriefschreiber suchen ein Sprachrohr und fordern einen geharnischten Text, um dem unwürdigen Spektakel ein Ende zu bereiten.

Da hat man beim Falschen angefragt.

Auch ich darf mitunter bei Charity-Aktionen behilflich sein, die Einladungen schmeicheln mir, man glaubt sich plötzlich prominent.

Dann steht man da, schenkt Kinderpunsch an Menschen aus, die sich den Kinderpunsch wirklich vom kargen Haushaltsgeld abzweigen müssen und oft noch einen Zweiten bestellen, "weil es ja für den guten Zweck ist". Man spendet kein Geld, sondern Zeit. Zeit, so sagt man sich, wäre ja ein kostbares Gut etc., etc.

Die Zeit, wo man caritativ gewirkt hat, geht schnell vorüber, schon hat man den letzten Glühwein ausgeschenkt, in die Kamera gelächelt und ein Zeichen gesetzt.

Dann verabschiedet man sich von den Organisatorinnen, bemitleidet sie insgeheim, dass sie auch morgen, übermorgen und bis Weihnachten im Einsatz sind und geht ab. Jeder Prominente könnte noch mehr für die Allgemeinheit tun, aber genau das gilt auch für die Nichtprominenten.

Darüber hinaus darf ich von meinen kargen Charityaktivitäten berichten, dass ich noch jedes Mal reicher zurückgekommen bin, als ich es vorher war.

Vielleicht hat es ja doch damit zu tun, dass einem im Leben ja wirklich nur das bleibt, was man verschenkt.

Einladungen, Beschwerden, Hinweise: office(at) hohenlohe.at

 

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