Was ist Österreich Gold wert?

Philipp Albrechtsberger

Philipp Albrechtsberger

Nach der Londoner Nullnummer kann das ÖOC positive Schlagzeilen gut gebrauchen.

von Philipp Albrechtsberger

über die heimische Sportpolitik

Das Österreichische Olympische Comité (ÖOC) reagierte Freitagabend auf seiner Facebook-Seite "Olympic Team Austria" rasch: Erst wurde Dominic Thiem zum Finaleinzug in Kitzbühel gratuliert, wenig später den Beachvolleyballern Doppler/Horst zum Überstehen der Gruppenphase in Klagenfurt.

In der Olympiade zwischen den Sommerspielen 2012 und 2016 ist exakt Halbzeit. Und nach der Londoner Nullnummer kann das ÖOC positive Schlagzeilen abseits von Skipisten und Sprungschanzen gut gebrauchen.

Dass sich die jeweiligen Vorbandsbosse derzeit gerne ins Bild rücken und zitieren lassen, ist legitim. Spitzensport ist teuer, der Markt mit immer mehr Sportarten und Disziplinen umkämpft.

Zwanzig Millionen Euro zusätzlich stellt der Bund im Rahmen des Projekts " Rio 2016" für ausgewählte Sportler und Mannschaften zur Verfügung – viel Geld in Zeiten von Bankpleiten und drohenden Sparpaketen. Drei bis fünf Medaillen werden dafür erwartet.

Die Sportpolitik hat auf die Stunde null von London rasch reagiert und bleibt dennoch eines schuldig: eine öffentliche Grundsatzdebatte. Was ist Österreich olympisches Gold wert? Die 16.000 Euro, die der Staat einem Olympioniken in Goldmünzen überreicht, entschädigen kaum für die finanziellen Aufwendungen, körperlichen Schäden und beruflichen Nachteile eines Sportlebens.

Thiem, Doppler und Horst können einiges darüber erzählen.

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