Marko A., ein Wunder

Bernhard Hanisch

Bernhard Hanisch

50. Länderspiel für Marko Arnautovic. Wer hätte sich noch vor zwei Jahren zu einer Wette hinreißen lassen, dass es im österreichischen Fußballnationalteam dieses Jubiläum zu begehen gilt? Tatsächlich, jener Mann der sich einst fast wöchentlich abseits des Rasens einen medial ausgiebigen Fehltritt geleistet, keinen Fettnapf ausgelassen hatte, der es etwa spaßig fand, einem Polizisten das eigenwillige Angebot zu machen, er könne sich dessen Leben kaufen, wurde gestern für die runde Anzahl an Teamspielen geehrt.

Ein von keinem Pfiff gestörter Jubel im Stadion. Arnautovic wurde im Testspiel gegen die Türkei 50. Eine Torvorlage immerhin, sonst stets bemüht. 2008 hatte er sein A-Länderspiel-Debüt gegeben. Der Start in eine ungewisse Karriere.

Was in der Zwischenzeit passiert ist? Arnautovic ist Vater geworden. Das soll besonnener bis reifer machen, sagt man.

Arnautovic war weiters clever genug, sich daran zu erinnern, dass Teamchef Marcel Koller an ihm festgehalten hat, als die Aufforderung immer lauter wurde, man möge dem Unerziehbaren zumindest eine Nachdenkpause gönnen.

Und außerdem musste sich Arnautovic auch im Extremfall nie die Gunst der Öffentlichkeit zurückerobern. Warum? Auch so eine unerklärliche Eigenartigkeit in der Gesetzmäßigkeit des Fußballs.

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