Schiedsrichter entscheiden Millionenspiele schon ähnlich oft wie Torjäger.

von Wolfgang Winheim

über die Schwierigkeit bei Schiedsrichterentscheidungen

Vor der EM 2016 hatte Real Madrid mit der Verpflichtung von David Alaba spekuliert. Das war mehr als nur eine Medienente, wie Österreichs Botschafter in Madrid (Peter Huber) damals als Real-Ehrengast erste Reihe fußfrei im Bernabéu-Stadion erfuhr. Eineinhalb Jahre später kann sich Alaba zurück in die spanische Auslage spielen.

Zum bereits 16. Mal in diesem Jahrtausend treffen Bayern und Real aufeinander. Und zum x-ten Mal wird man bis zur ersten Viertelfinalpartie am 12. April die Promi-Trainer beider Klubs mit höchstem Respekt voreinander philosophieren hören. Vom vorweggenommenen Finale wird bei dürren TV-Interviews mit Carlo Ancelotti und Zinédine Zidane die Rede sein; von einzigartigen Individualisten; von Ronaldo und Lewandowski; und dass letztlich auch die Tagesform entscheidend sei. Das diplomatische, in der Champions League üblich gewordene Phrasendreschen, ließe sich auch mit einem Hinweis auf die Schiedsrichter ergänzen. Je schneller gespielt wird, desto heikler bzw. folgenschwerer ist deren Job.

Auch beim im Turbostil geführten deutsch-deutschen Europa-League-Duell GladbachSchalke zeigte sich, dass es oft nur noch Ermessenssache (und in der dritten TV-Zeitlupe erkennbar) ist, ob ein Elfervergehen vorlag oder nicht.

Überspitzt formuliert: Schiedsrichter entscheiden Millionenspiele schon ähnlich oft wie Torjäger. Nur kassieren letztere ums Tausendfache mehr.

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