Klimawandel

Warum Heinz Kuttin dem österreichischen Skispringer-Team mit seiner unaufgeregten und uneitlen Art so guttut.
Christoph Geiler

Christoph Geiler

Deshalb wurde im Team alles wieder auf Normalmaß gestutzt, was zuvor übertrieben und überzogen war

von Christoph Geiler

über Skisprung-Cheftrainer Heinz Kuttin

Der Luxusliner war das erste, mit dem Heinz Kuttin gleich einmal abgefahren ist: Mit diesem schweren Doppeldeckerbus, in dem sich gewöhnlich Popstars wie Madonna oder U2 herumkutschieren lassen, waren die österreichischen Skispringer in der Vergangenheit gerne an den Schanzen aufgekreuzt. Ein professioneller Auftritt, sagten manche. Großkotzig, sagten die meisten.

Heinz Kuttin kann diesem ganzen Schnickschnack nichts abgewinnen. Der neue Skisprungtrainer will, dass seine Athleten wieder als Sportler wahrgenommen werden und nicht als Superadler oder Werbestars. Deshalb wurde im Team alles wieder auf Normalmaß gestutzt, was zuvor übertrieben und überzogen war.

Heinz Kuttin lebt die neue Bescheidenheit selbst vor. Er drängt nicht ins Rampenlicht, er muss nicht im Mittelpunkt stehen, er sei ja auch nur ein kleines Rädchen in der Maschinerie.

Da ist jetzt einer am Werk, der sichtlich über den Dingen steht, ohne dabei abgehoben zu wirken. Da ist nun ein Trainer im Amt, der mit seiner unaufgeregten und uneitlen Art den Sportlern und dem Mannschaftsklima guttut – und damit auch dem Image der österreichischen Skispringer.

Das ist möglicherweise sogar viel mehr wert als ein österreichischer Gesamtsieg bei der Tournee.

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