Im Krisengebiet

Anstoß
Bernhard Hanisch

Bernhard Hanisch

Im Normalfall das Indiz für einen baldigen Trainerwechsel.

von Bernhard Hanisch

über Bjelicas Wutrede

Drei österreichische Klubs zeigen sich derzeit auf der internationalen Bühne. Positiv stimmt, dass bei den Auftritten in den Gruppenphasen von Champions und Europa League auf Peinlichkeiten verzichtet wurde. Aber anstatt das Doppelleben zu genießen, steuern die zwei Wiener Großklubs in handfeste hausgemachte Krisen.

Bei der Austria ist passiert, was eigentlich nicht geschehen dürfte: Der Trainer ließ vor Publikum seinen Unmut auf die eigene Mannschaft niederfahren. Im Normalfall das Indiz für einen baldigen Trainerwechsel. Es hat nicht lange gedauert, dass sich der Meisterjubel eines unantastbar geglaubten Teamgefüges in eine kollektive Katerstimmung verwandelt hat. Überschätzt wurde in der Transferpolitik wohl der eigene Stellenwert. Man sollte beispielsweise selbst als österreichischer Meister Spieler ins Ausland ziehen lassen, besteht dafür die Gelegenheit.

Und Rapid? In Hütteldorf wird die Nachfolgefrage von Rudolf Edlinger immer mehr zum Selbstzerfleischungsprozess. Krammer also doch für Kirisits und Krankl. Wobei es Österreichs wohl bester Torjäger der Geschichte nicht lassen kann, in den Emotionen noch kräftig umzurühren. Bei Rapid seien böse Menschen, meint er. Und böse Menschen müssten bekämpft werden. Also sind derartige Aussagen nur der Freibrief für gewisse Fans, dies nach ihren Vorstellungen auch zu tun.

Heiß wird dieser Herbst in jedem Falle. Unnötig heiß.

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