Falsch gelaufen

Wolfgang Winheim

Wolfgang Winheim

Viel bedenklicher als die Rapid-Krise ist in Wahrheit, dass irgendwas falsch läuft in der Stadt

von Wolfgang Winheim

über Marathon und lauffaule Kinder

30. Wien-Marathon. Ein Jubiläum, das zu einem Blick zurück animiert. Was alles los war, als am 25. März 1984 zum ersten Mal Marathon gelaufen wurde in der Hauptstadt.

Der KURIER meldete damals voller Stolz, dass sich mehr als 1000 Menschen die 42 Kilometer antun. Heute sind es 10.500.

Der Fußball-Städtekampf abseits der Dauerläufer endete mit einem 11:1 für Wien (LASK – Austria 1:4, Rapid – VOEST 6:0).

Heute sind die beiden Linzer Klubs im Spitzenfußball nicht mehr existent – so wie mit GAK, Sportclub, Klagenfurt, FavAC, St. Veit, Eisenstadt, Neusiedl sieben weitere Mitglieder der damaligen 15er-Liga aus dem Oberhaus verschwanden.

In Rio gewann Alain Prost den Brasilien-GP, nachdem beim McLaren vom Teamkollegen Niki Lauda nach 38 Runden der Strom ausgefallen war.

Wen wird Lauda heute als Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzender in Schanghai wegen irgend einer Kurzschlusshandlung einen Schwachkopf nennen?

Der China-Grand-Prix wird am heutigen Sonntag zur gleichen Zeit (9.00 Uhr) wie der Wien-Marathon gestartet.

Schon gestern waren zeitgleich Bewegungsfreudige beim Jugendlauf im Stadtzentrum und Zornige draußt in Hütteldorf am Start. Letztere formierten sich zum Protestmarsch gegen Rapids Vereinsführung.

Viel bedenklicher als die Rapid-Krise ist in Wahrheit, dass irgendwas falsch läuft in der Stadt, wenn die Wiener bei ihrem eigenen Marathon deutlich unterrepräsentiert und von 130.000 Wiener Schülern bei Kinder- und Staffelbewerben gar nur 3000 laufbereit sind.

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