Das Quali-Spiel in Irland ist ein Finale.

von Bernhard Hanisch

über das Endspiel fürs ÖFB-Team

2700 Österreicher werden das Nationalteam zum Auswärtsspiel nach Dublin gegen Irland begleiten. Das ist bemerkenswert. Und das ist nicht nur ein Indiz dafür, dass es sich bei und mit den trinkfesten Iren gut auskommen lässt. Sondern das ist auch ein Resultat des gesteigerten Sympathiewerts, den die Nationalmannschaft in den letzten Monaten erreicht hat.

Abgehakt scheint der miserable Test gegen die Elfenbeinküste, verdrängt das verschlafene Frühlingserwachen in Wales. Aber es wird wieder ernst. Schnell kann sich das Wohlwollen in Donnergrollen verwandeln. Nämlich dann, wenn das Team das Unmögliche wahr macht und sich zu Hause gegen die Färöer bis auf die Knochen blamiert. Oder mit einer Niederlage in Dublin in die Sackgasse der WM-Qualifikation taumelt.

Das Spiel in Irland ist ein Finale. Eine Zwischenrechnung, die bei negativem Ergebnis in die sportliche von zunehmender öffentlicher Missachtung begleitete Bedeutungslosigkeit führen würde.

Teamchef Marcel Koller kennt diesen Mechanismus. Er muss aber „dazwischenhauen“, wenn jetzt schon die Miesmacher ein Weltuntergangsszenario zeichnen. Der Schweizer hält fest an seinem Kader, auch wenn viele der Auserwählten bei ihren ausländischen Klubs im Formtief stecken. Das ist ihm nicht vorzuwerfen, denn die Alternativen sind rar bis gar nicht vorhanden. Erklärungen wird er andere haben, sollte es vergeigt werden, das Finale von Dublin.

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