Ein erdiger Bursch

Bernhard Hanisch

Bernhard Hanisch

Fußball sei schließlich ein Männersport, hat Roland Kirchler einmal gemeint.

von Bernhard Hanisch

über Roland Kirchler

Im Grunde könnten das hemdsärmlige Auftreten und die Tiroler Erdigkeit seiner Aussagen das Image vom Rockstar im durchwegs eher braven Kirchenchor der Bundesliga-Trainer nähren.

Fußball sei schließlich ein Männersport, hat Roland Kirchler einmal gemeint. Als ein Spiel seiner Mannschaft wegen männlich dominierter Drohgebärden auf den Rängen, welches das noch blödsinnigere Bewerfen der Unparteiischen zur Folge hatte, zu Recht abgebrochen wurde. Na ja, zweifelhaft war Kirchlers Aussage, aber immerhin ein Aufreger.

Vier Spiele Sperre hat ihm die Rempelei gegen einen sogenannten Vierten Offiziellen am Spielfeldrand eingebracht. Ein (milde bestrafter) Fehler, den Kirchler nicht wirklich eingesehen hat. Okay, das zeugt von fehlender Erhabenheit, geht mit gutem Willen aber noch als emotional dominierter Körpereinsatz durch.

Zweifelsohne übertrieben hat es Kirchler mit der Solidaritätskundgebung für den gefeuerten Admira-Trainer Toni Polster im Sky-Interview. Sinngemäß sei Polster, „eine Ikone“, in einigen Zeitungen richtiggehend „verarscht“ worden.

Wo bitte, und wie grauslich hat so etwas denn stattgefunden?

Erstens sollten alle Beteiligten froh sein, nicht in einer deutschen oder gar englischen Medienlandschaft groß geworden zu sein. Zweitens ist das Gesetz selbst in Österreich überholt, wonach ein netter Mensch und verehrungswürdiger ehemaliger Stürmerstar unbedingt ein großer Trainer sein muss.

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