Eilt und bitte warten

Wolfgang Winheim

Wolfgang Winheim

Es spricht für die Nationalelf, dass sie sich ohne Rapidler souverän für die EM qualifiziert hat.

von Wolfgang Winheim

über das Nationalteam

Jahrzehnte war ein Nationalteam ohne Rapidler undenkbar. Aktuell gilt’s als Überraschung, wenn ein Spieler vom Rekordmeister im Aufgebot Marcel Kollers Aufnahme findet. Der Austria Presse Agentur (APA) war die Kadernominierung von Stefan Schwab gar eine "Eilt"-Meldung wert, was sonst nur üblich ist, wenn ein Minister zurücktritt oder – wie Stunden nach Kollers Kaderbekanntgabe passiert – Österreich Tischtennis-Europameister wird.

Es spricht für die Nationalelf, dass sie sich ohne Rapidler souverän für die EM qualifiziert hat. So wie es für Rapid spricht, dass die (hinter den Ohren grünen) Grünen ohne Nationalspieler den Einzug in die Europa League schafften. Nörgler werden bei so viel Lob auf das österreichische Fehlen in der Champions League verweisen. Zumal das Erreichen der Königsklasse zumindest von RB Salzburg (ehe dort ein Abverkauf begann) zu Recht erwartet worden war.

In Wahrheit sind nur noch Deutsche, Spanier, Engländer und Italiener zugleich auf Länderspiel- und Klub-Ebene Spitze. Von den Kleinen war solch ein Spagat einzig der Schweiz (mit ihrer "Nati" und dem FC Basel) ansatzweise gelungen. Heuer aber verpasste auch Basel die Champions League. Und die Schweizer Nationalspieler wiederum wissen noch nicht, ob sie im November in Wien in aller Freundschaft gegen die (auch dank des Schweizers Koller) fix qualifizierten Österreicher testen dürfen. Oder ob sie in der Relegation noch um den EM-Start zittern müssen.

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