Die falsche Rechnung

Christoph Geiler

Christoph Geiler

Diese launigen Rechenspielchen in der Qualifikationsphase sind seit Jahren die gleichen.

von Christoph Geiler

über die WM-Hoffnung

Jetzt kommt also wieder die Zeit, in der die Rechenkünstler und Tagträumer am Zug sind. Ein Pflichtsieg gegen die Färöer, eine Sensation in Irland, dann im Juni noch drei Punkte gegen Schweden – schwuppdiwupp: Brasilien wir kommen.

Diese launigen Rechenspielchen in der Qualifikationsphase sind seit Jahren die gleichen. Die Hoffnungen auf einen WM- oder EM-Start waren leider allzu oft nur arithmetischer und theoretischer Natur, der Praxistest auf dem Rasen entlarvte die Zuversicht dann meist sehr rasch als Träumerei.

Und diesmal? Diesmal scheint die Hoffnung zumindest ein wenig berechtigter als bei den vergangenen Qualifikationen, die alle klar verpasst wurden. Ein strukturiertes Spielkonzept ist da jetzt oft erkennbar, unter Marcel Koller scheint sich ein Kernteam samt Hierarchie entwickelt zu haben.

Aber ob das reicht für eine Teilnahme an der WM in Brasilien?

Gewisse Mängel und Probleme kann auch Koller nicht beheben. Zumal es im Team an Grundlegendem mangelt – und zwar seit Jahren. Eine Nummer 1 von internationalem Format ist genauso wenig in Sicht wie ein Goalgetter für wichtige Tore, die die Tür zu einem Großereignis öffnen können. Beides ist für eine erfolgreiche Qualifikation unerlässlich.

Wenn man schon rechnen will, dann bitte richtig – und realistisch. 2016 wird die EM erstmals mit 24 statt 16 Mannschaften gespielt. Dann sollte die Rechnung auch für Österreich einmal aufgehen.

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