Heute holt die Austria mit einer großteils österreichischen Mannschaft den Titel

von Christoph Geiler

über den Wandel im österreichischen Fußball

Professionelle Grundausbildung, Erziehung zu Zucht und Ordnung, perfekte Vorbereitung auf den Ernst des Lebens als Profi – das sagen die Anhänger der Fußballakademien.

Heranzüchten von braven Einheitskickern, Verlust der Individualität, Aufwachsen in der geschützten Werkstatt unter Gleichaltrigen – das erwidern die Kritiker der Fußballakademien.

Egal ob nun akademischer Abschluss oder Karriere mit Lehre im Stahlbad namens Unterhaus – ein Guter werde immer seinen Weg machen, behaupten beide Seiten gerne. Das mag sogar stimmen: Nur hat’s ein Guter heute definitiv einfacher, in der Bundesliga Fuß zu fassen, als noch vor einigen Jahren, als das einheimische Talent vom Aussterben bedroht war.

Die Vereine, egal ob sie nun Rapid, Sturm oder Austria hießen, investierten damals ihr Geld lieber in Legionäre als in die Nachwuchsteams. Eine Rechnung, die allzu oft nicht aufging, wie die vielen Pleiten ( Tirol, Sturm, GAK) zeigten.

Und heute? Heute holt die Austria mit einer großteils österreichischen Mannschaft den Titel; heute stellen die Legionäre nicht mehr 50, sondern nur noch 20 Prozent aller Bundesligaspieler; und heute sind fast allerorts Akademiker aus den Talenteschmieden am Ball.

Mittlerweile dürften hierzulande auch die letzten erkannt haben, dass der österreichische Weg der einzig sinnvolle ist. Dass viele Klubs möglicherweise nur aus der Finanznot eine Jugend gemacht haben, ist eine andere Geschichte.

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