Watsch’n für die Bayern

Günther Pavlovics

Günther Pavlovics

Sie haben ihm jeden Wunsch erfüllt. Und dennoch geht er.

von Günther Pavlovics

über Peps Abschied

Sind die Bayern nicht so gut, wie sie nach dem Sieg in der Champions League geglaubt haben? Oder funktioniert Pep Guardiola außerhalb des Barca-Kosmos nicht ganz so perfekt?

Hauptsache ist, dass jetzt das nervige Pep-Abschieds-Theater vorbei ist. Auf jeden Fall endet im Sommer eine Ehe, von der man das Gefühl hatte, dass die absolute Harmonie nicht gegeben war. Guardiola wirkte oft unnahbar. Zwar macht man in München und bei den Bayern auf weltmännisch, aber der Trainer sollte doch zum Angreifen sein. Einen Kumpel eben. Eine Plaudertasche.

In Deutschland waren die Bayern mit Guardiola überragend. International blieb der Ritterschlag aus. Es ist eine Watschn’ ins bayrische Gesicht, dass Guardiola geht. Die Bayern haben Pep-Liebling Thiago geholt, haben sogar die Klubarzt-Ikone Müller-Wohlfahrt dem Katalanen geopfert. Sie haben ihm jeden Wunsch erfüllt. Und dennoch geht er, glaubt offenbar nicht an das Projekt Bayern.

Die Bayern haben diesen Rückschlag hübsch verpackt. Nachfolger Carlo Ancelotti führte immerhin den AC Milan und Real Madrid zur Champions League.

Guardiola schaffte dies mit dem FC Barcelona. Und vielleicht als Abschiedsgeschenk mit dem FC Bayern München.

Aber vielleicht passt Guardiola besser in die modernen, weltmännischen Strukturen der englischen Großklubs als in die Mia-san-mir-Firma made in Bavaria.

Das muss er aber beweisen.

guenther.pavlovics@kurier.at

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