Anstoß: Taten statt Worte

Anstoß: Taten statt Worte
Viele in der neuen Fan-Generation wollen nicht mehr mit Verein reden. Sie lassen lieber Taten sprechen.
Alexander Huber

Alexander Huber

Frau Edlinger kam nur einmal ins Hanappi-Stadion. Auf einem Transparent wurde ihrem Mann ausgerichtet, dass er dringend ausgetauscht gehöre. "Rudi, wenn ich öfters mitansehen würde, dass du so etwas einfach hinnimmst, verliere ich jegliche Achtung vor dir", meinte die Präsidentengattin und war nie wieder gesehen in Hütteldorf. Seither sind zehn Jahre vergangen mit vielen weiteren Transparenten. Edlinger hat sie alle hingenommen mit der dick gewordenen Haut eines Politikers, sowie dem sozialistisch geprägten Glauben an das Gute im Fan. Und er hat dennoch nicht verloren: Es gab seither zwei Meistertitel, eine Teilnahme an der Champions League und die Sanierung des Klubs. Edlingers Nachfolger ist aber bereits jetzt alles Gute zu wünschen. Auf Transparente gemalte Kritik wird noch eines der kleineren Probleme sein. Denn es drängt eine Fan-Generation nach, in der viele nicht mehr mit dem Verein kommunizieren wollen. Sie lassen lieber Taten statt Worte sprechen. So wie beim Platzsturm.

Kommentare