Stimmungskanonen

Bernhard Hanisch

Bernhard Hanisch

Schwamm drüber, lasst uns auf Österreichs Eishockeyteam anstoßen.

von Bernhard Hanisch

über einen teuren Ausflug

Man erinnere sich daran, welch Rauschgefühl die Olympia-Qualifikation beim rot-weiß-roten Eishockey-Nationalteam ausgelöst hat. Epochal dieser Erfolg, das Größte überhaupt, purer Wahnsinn. Im Nachhinein nüchtern betrachtet – das ist angesichts der Vorfälle schwierig genug – war es ein teurer Ausflug nach Sotschi. Immerhin 41 Personen (Spieler samt Betreuer) waren nötig – für einen Sieg und noch mehr schlechte Nachred’.

Ein angeblich ziemlich feuchtfröhlicher bis in den Morgen reichender Abend nach dem Erfolg gegen Norwegen dient jetzt als Erklärung für die Niederlage gegen Slowenien. Ein Spiel, das ein historisches hätte werden sollen.

Die NHL-Profis entschuldigten sich für unprofessionelles Verhalten, der Check gegen die Promillegrenze sei aber nicht verantwortlich für die sportliche Pleite gewesen. Ihr Pech: Das Gegenteil ist leider nicht zu beweisen.

Und siehe da, ein trüber Blick in die Vergangenheit zeigt: Bei der A-WM 2003 in Helsinki haben einige Spieler vor dem entscheidenden Zwischenrundenspiel gegen Deutschland die Geisterstunde übersehen. Gespenstisches Ergebnis: 1:5. Bei der Olympia-Qualifikation 2005 in Klagenfurt wurden vor dem ebenfalls entscheidenden Spiel gegen die Ukraine zwei Spieler in der Nacht in einem Café angetroffen. Ergebnis: 3:4.

Schwamm drüber, lasst uns auf Österreichs Eishockeyteam anstoßen. Nächstes Mal daheim im Wohnzimmer. Kommt auch billiger.

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