Anstoß: Immer wieder

Anstoß: Immer wieder
Warum darf eigentlich ein Fanclub, dessen Gesinnung eine offenkundig menschenverachtende und ohnehin illegale ist, noch immer in ein österreichisches Bundesliga-Stadion?
Bernhard Hanisch

Bernhard Hanisch

Es nimmt einfach keine Ende. Wieder missbrauchen rechtsgerichtete Fangruppen die Osttribüne im Stadion der Wiener Austria als Bühne für ihre unappetitlichen Rülpser. Unsterblich scheinen diese Vorgänge, so Unsterblich eben wie der Name dieser Gruppierung leider auch droht. Und sie hören auch nicht auf. Diese Übergriffe einer wildgewordenen Meute, die sogar die Gelegenheit ergreift, nach einem von wenigen Idealisten besuchten Cup-Spiel (Austria Amateure gegen LASK) auf Gäste-Fans einzudreschen. Drei Stadionverbote sprach die Austria aus, nach zwei bis vier weiteren Verdächtigen wird gesucht. Warum darf eigentlich ein Fanclub, dessen Gesinnung eine offenkundig menschenverachtende und ohnehin illegale ist, noch immer in ein österreichisches Bundesliga-Stadion? Wie krank ist eine Fußballszene, die es nötig macht, das Wohlbefinden von 250 Besuchern nur durch den Aufmarsch eines Großaufgebots an Sicherheitskräften zu gewährleisten? Fragen, die bereits vor Monaten gestellt wurden. Fragen, die nichts an Aktualität verloren haben. Und vor allem Fragen, die Probleme wie die chronische Erfolgslosigkeit des österreichischen Fußballs in den internationalen Klubbewerben, die eigenartige Suche nach einem neuen Trainer für das österreichische Nationalteam, oder die Sinnhaftigkeit eines österreichischen Cup-Bewerbs über Nacht locker in den Schatten stellen.

Kommentare