Glanzlos erfolgreich

Die Verantwortlichen der Austria üben sich dieser Tage in bewusster Phrasen-Drescherei. Die Kirche möchte man im Dorf lassen. Von Spiel zu Spiel schauen, den Blick ja nicht zu weit nach vorne schweifen lassen. Man ist am Verteilerkreis nach zwei Jahren des überschaubaren Erfolges gut beraten, die Bodenhaftung nicht zu verlieren. Dafür sorgten in der Vergangenheit ohnehin die stets anspruchsvollen Fans, die nur den Doppelpass zwischen Erfolg und Spektakel akzeptieren.

Thorsten Fink hat eine Mannschaft geformt, die am Ende der Saison unter den Top 3 landen sollte, ja müsste. Welcher Platz am Stockerl es letztlich wird, hängt nicht zuletzt auch von den direkten Konkurrenten Salzburg und Rapid ab. Immerhin ließ sich Sportdirektor Franz Wohlfahrt vor dem Gastspiel in Mattersburg entlocken, man strebe zunächst mal die 65-Punkte-Marke an, ehe man die Zielsetzung nach oben revidiert.

Unter Fink haben sich die welken Veilchen wieder aufgerichtet, stabilisiert, knappe Spiele wie jenes von gestern oft zu ihren Gunsten entschieden. Auch das ist eine Qualität, wenngleich der spielerische Glanz (noch) fehlt. Um dauerhaft die Ziele höher ansetzen zu können, wird Fink so manche Verstärkung benötigen. Ein Glück für die Austria, dass der Deutsche ein Realist ist.