Fauler Kompromiss
Der Weltverband ist bereits jetzt auf Schadensbegrenzung aus.
Woran erkennt man endgültig, dass die Vergabe der Fußball-WM nach Katar ein Fehler war? Wenn sich über die Verlegung der Endrunde in die Monate November/Dezember nur ein Mann richtig freut: Gian-Franco Kasper. Der Ski-Präsident.
So wird die globale Aufmerksamkeit im Jänner und Februar 2022 ganz den Olympischen Winterspielen gehören. Kurz angemerkt sei an dieser Stelle, dass die Kritik an den beiden verbliebenen Bewerbern für das winterliche Premiumprodukt (Almaty oder Peking) nur minimal leiser ausfällt als das Wehklagen über Katar.
Tatsächlich kann kaum jemand glücklich sein über diesen Kompromiss, der den Fußball über Jahre prägen und nachhaltig verändern wird (siehe hier).
Europas Klubs und Verbände beklagen eine Geringschätzung, verschweigen aber, dass es auch einige ihrer Funktionäre waren, die 2010 für Katar votiert haben.
Die Ligen (in erster Linie die englische Premier League) fürchten Einnahmeausfälle während der Endrunde, deren Finale am 23. Dezember steigen soll. Keine Sorge, liebe Engländer, da seid ihr längst wieder zurück aus Katar.
Der Weltverband ist bereits jetzt auf Schadensbegrenzung aus. Mit dem arabischen Raum wollte die FIFA einen neuen Markt erschließen, tatsächlich schließt sie mit der WM 2022 einen erst kürzlich mühsam erkämpften aus: die USA. Der Dezember ist in den Staaten der Monat des Fußballs – des American Football.
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