Anstoß: Der falsche Mann im falschen Job

Anstoß: Quantitätsbeweis
In Salzburg ist Moniz erstmals Cheftrainer einer Profimannschaft und damit überfordert.
Stephan Blumenschein

Stephan Blumenschein

Die Welt von Red Bull in Salzburg müsste eigentlich eine heile sein. Die Bedingungen sind perfekt, die Gehälter sind toll, die Stadt ist lebenswert, der Klub erfüllt einem (fast) jeden Wunsch. Trotzdem gibt es bei keinem österreichischen Verein so viele Disziplinlosigkeiten wie in Salzburg.In den letzten Monaten ging es allerdings drunter und drüber wie noch nie. Die Suspendierung von Kapitän Martin Hinteregger ist nur der Gipfel einer Serie von Vorfällen. Trainer Ricardo Moniz muss sich deshalb die Frage gefallen lassen, ob er seine Mannschaft überhaupt noch im Griff hat? "Ich denke schon", gab der Niederländer am Dienstag zu Protokoll. Ein überzeugendes Statement klingt wohl anders.Für Moniz ist die Aufgabe in Salzburg eine ganz neue. Zwar arbeitete er zuvor schon 15 Jahre als Trainer, allerdings nur als Individualcoach. In diesem Bereich gilt der 47-Jährige als einer der Besten der Welt. In Salzburg ist Moniz erstmals Cheftrainer einer Profimannschaft und damit überfordert. Denn er sieht viel zu viel den Einzelnen und viel zu wenig das Ganze. Und das sorgt in einer Mannschaftssportart für Probleme.Moniz hätte schon im Herbst durchgreifen müssen, als es auch schon einige Disziplinlosigkeiten wie jene von Hinteregger gab. Jetzt ist es für ihn schon zu spät.

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