Der ORF liegt mit seinen Insidern voll im internationalen Medien-Trend.

von Wolfgang Winheim

über TV-Analytiker mit Wettkampfvergangenheit

Der ehemalige Unterklassen-Tormann Hans Peter Trost darf sich nach dem Dreikönigs-Tag als Quoten-Kaiser fühlen. Dem von ihm geführten Sportressort (oder besser gesagt den jungen Herren Diethart, Morgenstern, Hirscher) verdankt der ORF sensationelle Einschaltziffern: Bis zu 1,61 Millionen beim Springen, bis zu 1,2 Millionen danach beim Slalom.

Doch weil der Neid bekanntlich a Luder und der ORF ein staatsnahes Unternehmen ist, wollen ORF-Stiftungsräte plus zwangsbeglückte Gebührenzahler immer wieder (und zu Recht) wissen, ob denn so viele sündteure Co-Kommentatoren notwendig seien. Die Antwort: Alexandra Meissnitzer, Andi Goldberger, Hans Knauß, Thomas Sykora usw. erhalten 300 Euro pro Sendung. Und dafür die Erlaubnis, mit Werbepickerln bepflastert herumzuwedeln und dank Bildschirm-Präsenz ihren Marktwert zu steigern.

Die Analytiker mit Wettkampfvergangenheit werden von den g’lernten TV-Journalisten längst akzeptiert. Kann doch niemand von Hauptberuflichen verlangen, dass sie wie Goldberger mit Kamera 80 Meter weit springen, wie Sykora einen Hundertstelsekunden-Fehler schon beim Schwungansatz erkennen oder (wie Meissnitzer) Lindsey Vonn exklusiv und stundenlang vor die Kamera bekommen. Der ORF liegt mit seinen Insidern voll im internationalen Medien-Trend. So werden in Sotschi fast schon mehr Ski-Promis kommentieren als starten.

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