9388 Menschen in der Generali Arena. In einer 1,8-Millionen-Metropole.

von Bernhard Hanisch

über die Popularität von Fußball in Österreich

Die Wiener Austria ist Tabellenführer, hat in ihrer Tor-Produktion die Akkordarbeit eingeführt, spielt demnach meist attraktiv.Was sich beim Heimspiel gegen Wiener Neustadt in der Jubelmeldung niederschlägt: 9388 Menschen in der Generali Arena. Zugegeben eine Steigerung, denkt man an die eigenartige vergangene Saison (Schnitt 8227). Und überhaupt eine epochale Zuschauerinvasion, erinnert man sich an einstige Zeiten als Prohaska und Co. vor nicht einmal 3000 Leuten reihenweise ihre Gegner demütigten.Was erschwerend wirkt: Das alles geschieht in einer 1,8-Millionen-Metropole, die Wien nun einmal ist. Also Jubel, weil ein für 13.400 Zuschauer angelegtes Stadion nicht regelmäßig voll ist? Sollte es – vor allem nach momentanen Voraussetzungen – aber sein. Locker sogar.Ähnliches gilt im übrigen auch für den Rivalen Rapid. Ein Klub, der zwar selbst in miesen sportlichen Phasen mehr Zuschauer in sein Stadion lockt, aber österreichweit viel höhere Popularitätswerte aufweist. Fans übrigens, die aber neuerdings auch nur kommen und gehen, wenn sie es für passend erachten.Zum Vergleich: In Mattersburg waren 7300 Zuschauer. Und Mattersburg zählt 7000 Einwohner. Dies würde auf Wiener Relationen umgerechnet bedeuten: Ganz Wien schaut Bundesliga im Stadion ... Blödsinn, eine Milchmädchenrechnung. Obwohl, irgendwie komisch ist das trotzdem.

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