Kurz abgehandelt

Bernhard Hanisch

Bernhard Hanisch

Österreichs Team hat die Mindesterwartung um eine Nuance übertroffen

von Bernhard Hanisch

über das Spiel gegen die Färöer

Die zur Tradition gewordene Nachbetrachtung (= das mediale Kundtun jener Erkenntnisse, die der Teamchef am Tag nach einem Länderspiel gewonnen hat) begann am Samstag um zirka 25 Minuten später als angesetzt. Dafür endete sie ungefähr 40 Minuten früher als erwartet werden durfte.

Marcel Koller hat das 6:0 gegen die Färöer eilig abgehandelt.

Ein nicht ganz verständlicher Kurzauftritt, obwohl alleine die Unterforderung am Vortag keine Überbewertung verdient. Fußball auf einer Einbahnstraße – was soll man da schon für Schlüsse ziehen? Über die Kreativität im Angriffsspiel? Die letzte Konsequenz im Abschluss? Andererseits über den unbedingten Willen, sich zu wehren? Oder über die Standhaftigkeit einer Abwehrreihe?

Österreichs Team hat die Mindesterwartung um eine Nuance übertroffen, viel mehr als ein klares Abgrenzen gegenüber den wahren Fußball-Zwergen dieser Erde war das Spiel aber nicht. Höhere Aufgaben stehen ab sofort im Fokus. Nur logisch das an die Spieler gerichtete Verbot, bei der gestrigen „Wetten-dass..?“-Show livehaftig in die Kameras grinsen zu dürfen.

Von den existenten Alternativen in der Offensive konnte sich Marcel Koller immerhin ein Bild machen. Unwiderlegbar ist zwar die Annahme, dass ein Marc Janko gegen diese Färöer zwei Tore geschossen hätte, doch Philipp Hosiner hat sie nun einmal gemacht. Er hat sich außerdem mit ständiger Laufbereitschaft für das vom Teamchef angestrebte Spiel in die Tiefe empfohlen. Damit für ein Spiel gegen Irland. Koller würde sich am Dienstag in Dublin den fast sicheren Vorwurf ersparen, warum er – wie im Fall Janko – einem momentanen Reservisten und verletzungsanfälligen Spieler den Vorzug gibt. Jede, und die beste Möglichkeit muss gesucht werden.

Denn plötzlich tut sich die sehr greifbare Chance auf, Gruppen-Zweiter zu werden. Um jedem Selbstbetrug vorzubeugen: Ermöglicht wurde dies weniger durch das Schützenfest der Österreicher gegen die Färöer denn durch die Nullnummer der Schweden gegen Irland.

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