Krisengebiet Tribüne

Bernhard Hanisch

Bernhard Hanisch

Ein Mann, dessen Ansichten ziemlich nahe an der Empfindung der Fans sind

von Bernhard Hanisch

über Rapid-Sportdirektor Schulte

Etwas spät, aber doch, hat die Wiener Austria auf die unaufhörlichen Versuche einer Gruppe reagiert, andere Tribünengäste ins rechte, also ins schlechte Licht zu rücken. „Unsterblich“ heißt die Ansammlung, die ihrem Namen leider alle Ehre macht.

Immerhin hat sich die Wiener Austria just in der langsam aufkeimenden Euphorie über den in Griffweite befindlichen Meistertitel dazu entschlossen, weitere Stadionverbote auszusprechen. Mit Recht – das Verhältnis zwischen der überwiegenden Mehrheit der Anhängerschaft und der Mannschaft hat nicht darunter gelitten, auch wenn der überlegene Tabellenführer gegen den Aufsteiger sang- und klanglos unterging.

Ob das Problem damit allerdings endgültig vom Tisch ist, darf zunächst einmal angezweifelt werden.

Bei Rapid wurde es in gewissen Anhängerkreisen bereits zur beliebten Methode, einer auf dem Boden liegenden Mannschaft jegliche Unterstützung zu versagen. Besser als jede gewalttätige und für den Klub kostenspielige Unmutsäußerung zwar, aber weit entfernt vom eigentlichen Anforderungsprofil des Zuschauers.

Dabei schaffte Rapid mit der Verpflichtung von Sportdirektor Helmut Schulte in der Außenwahrnehmung eine erhebliche Steigerung der Sympathiewerte. Ein Mann, dessen Ansichten ziemlich nahe an der Empfindung der Fans sind. Aber sicher ist: Auf Schulte wartet noch verdammt viel Arbeit.

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