Schön, ein Superstar zu sein

Bernhard Hanisch

Bernhard Hanisch

Ja, Ronaldo ist schön, muskulös, hat tatsächlich keine Haare am Körper.

von Bernhard Hanisch

über Cristiano Ronaldos Eitelkeit

Cristiano Ronaldo entblößte, was die Mehrheit der Fußball-Freunde zu diesem Zeitpunkt wohl schon geleert hatte: den Sixpack. Er – von jeder Flaschenform weit entfernt – mit nacktem Oberkörper, unerreicht stählern. Eine fast schon Vernichtungswillen ausstrahlende, sich selbst ins Zentrum rückende Pose, weit weg vom Geschehen, das immerhin ein Champions-League-Finale war.

Also was hat Ronaldo Großartiges vollbracht? Er hat einen Elfmeter verwandelt. In der letzten Minute der Verlängerung. Zum 4:1, ein Tor für die Statistik, eins zum Drüberstreuen, ein Tor fürs Ego. Ja, Ronaldo ist schön, muskulös, hat tatsächlich keine Haare am Körper, weil er das angeblich überhaupt nicht leiden mag.

Schön, ein Superstar zu sein
epa04223431 Real Madrid's Cristiano Ronaldo (C) celebrates his 4-1 goal during the UEFA Champions League final between Real Madrid and Atletico Madrid at Luz stadium in Lisbon, Portugal, 24 May 2014. EPA/ANDRE KOSTERS

So wie einst Italiens Mario Balotelli, der im Halbfinale der EM 2012 nach seinem allerdings wichtigen und schönen Treffer gegen Deutschland Ähnliches tat. Immerhin wurde die Körperhaltung des dunkelhäutigen Balotelli als Demonstration eines die Ketten sprengenden Sklaven interpretiert. Klingt heroisch gut, aber es blieb ein Geheimnis, ob Balotelli irgendwann selbst den Hauch einer Idee davon hatte.

Übrigens: Sergio Ramos sorgte am vergangenen Samstag mit seinem Ausgleichstreffer dafür, dass das Weiße Ballett gerade noch in die rettende Verlängerung tänzelte, Angel di Maria war der herausragende Spieler, Real Madrid gewann deshalb die Champions League.

Alleine: Ronaldos Eitelkeit stahl ihnen die Show.

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