Beim Nachbarn geht’s rund

Bernhard Hanisch

Bernhard Hanisch

In Österreich darf geträumt werden. Vom Dasein auf der Insel der Seligen.

von Bernhard Hanisch

über einen ewigen Vergleich

Drei Runden ist die Deutsche Bundesliga alt. Zu kurz, um eine Zwischenbilanz zu ziehen?

Stimmt. Aber die Zeitspanne hat locker ausgereicht, um...

... in Hamburg beim dortigen Schickimicki-Verein eine handfeste Krise loszutreten. Investor Klaus-Michael Kühne, der doch glatt behauptet, Manager Oliver Kreuzer, einst Sportdirektor bei Red Bull und Sturm, habe nur Drittliganiveau. Es gibt übrigens Menschen in Salzburg und Graz, die meinen, eine solche Behauptung sei gar nicht so kühn, sondern eher ziemlich nah an der Realität.

... Schalke samt Österreichs Teamkapitän Christian Fuchs ebenfalls in ein Tief rutschen zu lassen, das die Job-Perspektive von Trainer Jens Keller dementsprechend finster aussehen lässt.

... in Berlin heftige Diskussion zu entfachen über den Wahrheitsgehalt des sogenannten „Lolita-Skandals“, der den angeblichen sexuellen Kontakt einiger Spieler zu einer Minderjährigen zum Inhalt hat und einen langen Schatten auf die sonst erfolgreichen Kicker des Aufsteigers wirft.

In Österreich darf geträumt werden. Vom Dasein auf der Insel der Seligen. Dort kennt man derartige Probleme nicht. In der Anfangsphase der Liga überwiegen durchaus positive Aspekte.

Nämlich, dass ...

... Salzburg endlich so attraktiv spielt, wie es die finanziellen Aufwendungen schon seit Jahren erwarten lassen.

... Ried als Klub auftritt, der für jahrelang seriöse Arbeit und optimale Ausnützung von vergleichsweise bescheidenen Rahmenbedingungen reichlich – und zwar mit einer vorübergehenden Tabellenführung – belohnt wird.

... Aufsteiger Grödig ebenso hartnäckig gegen das Image ankämpft, welches von einem sehr provinziellen Erscheinungsbild geprägt wurde.

... ein in österreichischer Manier bereits abgeschriebener Meister bereits mit zwei Drittel seines violetten Umfangs in der Champions League steht.

Schon richtig, man soll Deutschland und Österreich nicht vergleichen. Aber momentan tut’s eigentlich nicht weh.

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