Live-Sport: beliebt, aber ...

Kaum etwas anhaben konnte dem Fernsehsport das Coronavirus.
Philipp Albrechtsberger

Philipp Albrechtsberger

20 Stunden und 45 Minuten Sport, beinahe alles davon Live-Übertragungen, sendet der ORF am Samstag und Sonntag von jeweils 9 Uhr Früh an. Und zwar ausschließlich auf seinem Flaggschiff ORF 1. Parallel dazu wird auf dem Spartenkanal ORF Sport+ in Echtzeit u. a. gerodelt, eisschnellgelaufen und gebaggert (nicht bei den Liebesg’schichten, sondern mit dem Volleyball).

Wer nun meint, das sei alles ein bisserl gar viel, dem kann man nur schwer widersprechen. Vor allem wenn man bedenkt, dass die Rundfunkanstalt kaum über nennenswerte Live-Rechte im Klub-Fußball verfügt. Das ändert sich freilich im Sommer, sofern die EM-Endrunde stattfinden kann. Dort ist der ORF im Bilde.

Kaum etwas anhaben konnte dem Fernsehsport das Coronavirus. Die Entscheidung beim Nachtslalom der Damen in Flachau am Dienstag sahen zur Primetime 1,15 Millionen ORF-Seher. Bei den Wochenendrennen um die Mittagszeit liegt der Marktanteil konstant bei 50 Prozent.

Die Pandemie-bedingt traurigen Kulissen an den Wettkampfstätten scheinen die Konsumenten nicht zu stören. Das könnte noch zum Problem werden. Fernsehen ist bequem, der Gang ins Stadion oder an den Pistenrand wird – sofern wieder erlaubt – fordernder werden. Schnelltests oder Negativ-Bescheide werden auch hier das Mindeste sein, womöglich wird mancherorts sogar der Impfnachweis zu erbringen sein.

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