Jobs sind nichts für den Sommerschluss
Das war ohnehin ein Sommer der grausamen Nachrichten. Waldbrände, Fluten, Klimakollaps, Afghanistan, Delta und Lambda, Impfmüdigkeit, Frauenmorde. Und jetzt auch das noch – eine Pensionsdebatte, losgetreten von AMS-Vizechef Johannes Kopf, drei Tage nachdem er auch eine Streichung von Zusatzeinkünften für Arbeitslose gefordert hatte. Und fast zeitgleich mit dem Bundeskanzler, der unter tosendem Applaus seiner Anhänger am Parteitag den wenig überraschenden türkisen Evergreen „Wer arbeiten kann, muss auch arbeiten gehen“ zum Besten gegeben hat.
Jetzt sind die letzten Ferienwochen ja medial immer ganz besondere. Die Nachrichtenlage wird dünn, daher suchen Medien in ihren Sommerinterviews nach Zündstoff. Einige Akteure vermissen seit Wochen ein Mikrofon vor ihrer Nase und plustern sich gerne mit seltsamen Themen auf (die steirische VP war früher bekannt dafür). Dazu kommen TV-Sommergespräche – und wenn dann die halbe Republik noch nach Alpbach reist, werden dort überhaupt Gerüchte zu Themen und zu Intrigen, was das Zeug hält. Dort sind schon Obmanndebatten in Parteien entstanden, diesmal wohl auch um das Haltbarkeitsdatum der SPÖ-Chefin.
Doch das Thema Arbeitsmarkt ist zu heikel für Sommergeplänkel und Parteitags-Kalauer. Wir haben gerade die höchste Arbeitslosigkeit seit dem Zweiten Weltkrieg hinter uns, Milliarden unseres Steuergeldes in den Arbeitsmarkt gepumpt.
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