Jeder gegen jeden im Welttennis. Leider

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Fernab der großen Touren verabreden sich die Weltbesten zu Schaukämpfen. Darin liegt Potenzial, doch genutzt wird es nicht.
Philipp Albrechtsberger

Philipp Albrechtsberger

Sieben Minuten dauerte es, bis die ersten 1.000 Tickets für die von Novak Djokovic gestartete Turnierserie verkauft waren. Das Interesse an Weltklassesport ist ungebrochen, selbst wenn sich die Weltbesten lediglich zu Schaukämpfen verabreden.

Das Engagement ist ehrenwert, denn der Großteil der Einnahmen soll für karitative Zwecke verwendet werden. Zeitgleich will man mit alternativen Formaten neue (junge) Fans ansprechen: Bei der Adria Tour tritt jeder gegen jeden an, ein Satz besteht aus nur vier gewonnenen Games; in Nizza wird gar auf Zeit gespielt.

Ob viel von der Innovationskraft übrig bleiben wird, darf bezweifelt werden. Denn hinter den Kulissen rumort es im Welttennis. Die Topstars sind dabei nicht frei von Schuld. Während die Veranstalter der US Open gerade mühevoll Pläne erarbeiten, um ihr Turnier ab 31. August unter Einhaltung aller Gesundheitsauflagen über die Bühne gehen lassen zu können, liegen einander Djokovic und Kollegen beim Charity-Fußballspiel in den Armen. An eine Teilnahme in New York denkt der Serbe, wie auch Rafael Nadal, derzeit nicht. Jeder gegen jeden – das scheint das Gebot der Stunde. Leider muss man in dem Fall sagen.

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