Iran: Nett allein reicht nicht

Iran: Nett allein reicht nicht
Konrad Kramar über die Folgen des Attentats auf Mohsen Fachrisadeh.
Konrad Kramar

Konrad Kramar

Da haben also die Israelis Joe Biden ein nettes Begrüßungsgeschenk vors Weiße Haus gestellt. Ein toter Atomforscher, Racheschwüre iranischer Radikaler, und wieder einmal wachsende Spannungen in der Krisenregion. Die charmante und vom Biden-Team lancierte Idee, das Atomabkommen mit dem Iran wieder auf Schiene zu bringen, also dort weiterzumachen, wo Obama einst aufhörte, ist damit vorerst vom Tisch. So einfach wird sich der Konflikt mit Teheran und seinen Handlangern, ob in Beirut, oder in Gaza, nicht aus der Welt schaffen lassen. Zugleich wird auch die rechte Regierung in Jerusalem kaum ihren aggressiven Kurs gegenüber den Palästinensern verlassen.
 Es muss nicht der Nahe Osten sein. Es gibt unzählige Konflikte, Krisenherde und natürlich politische Konkurrenten weltweit – und überall hat sich das Klima in den vergangenen Jahren merklich verdüstert. Dass sich Biden  nach Trumps „America First“-Alleingängen wieder mit der Welt diplomatisch versöhnen will, ist ein nettes Vorhaben. Doch diese Welt hat sich weitergedreht, und Konflikte wie jener mit China und seinen machtpolitischen Gelüsten lassen sich wohl nicht nur mit Versöhnlichkeit aus der Welt schaffen.

 

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