Hilfe, wie überlebt man in diesen Zeiten?

Strategie statt Panik im digitalen Transformationsprozess: ein Riesenthema, nicht nur für Medien.
Martina Salomon

Martina Salomon

Wir bestellen Billiggewand übers Internet-Portal, fahren Taxi mit Uber, buchen Hotels über booking.com, lesen Nachrichten gratis im Netz. Ist uns allen bewusst, dass man damit  Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Österreich vernichtet? Handel, Taxibranche, Reisebüros, Banken und Medien sind unter Druck. Wer nicht wie Kodak vom Wandel platt gedrückt werden  will, muss die digitale Herausforderung annehmen und neue Geschäftsmodelle entwickeln. Dafür braucht es Strategie statt Panik: Wie lassen sich neue Möglichkeiten für mein Produkt nutzen? Kann ich dem Kunden etwas Spezielles bieten, wofür er bereit ist  zu zahlen? Wie wär’s zum Beispiel mit Dienstleistung? Mittlerweile ist ja ein Witz, wie zum Beispiel Telekommunikations- oder Flugfirmen ihre Kunden behandeln.

Für den KURIER bedeutet diese Entwicklung Trimedialität (Zeitung, Online, TV). Wir müssen den Spagat zwischen treuen Print-Abonnenten und jungen Digital Natives schaffen – und noch klarer überlegen, was unsere Leser(innen) wollen. Digitale Verbreitung ist ja auch ein Vorteil, schließlich muss die Zeitung nicht mehr gedruckt und ausgetragen werden. 

Natürlich war es ein globaler Fehler, Journalismus als Marketingmaßnahme im Netz zu verschenken. Nun rudern alle zurück: Ohne „paid content“ geht es langfristig nicht. Das Geschäftsmodell wäre prinzipiell vorhanden: Gerade in Zeiten, wo Manipulation so einfach geworden ist, braucht es Information, auf die man sich verlassen kann – ohne Mission, ohne Moralisieren, ohne Wehleidigkeit: Journalismus, der es ermöglicht, sich eine eigene Meinung zu bilden. Das ist unser Ziel. Und sollten Sie irgendwo einen Journalisten treffen, der die Wahrheit gepachtet hat: Seien Sie misstrauisch. Besserwisserei gibt es ohnehin inflationär und gratis im Netz.

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