Herbstferien gefeiert und leise abgesagt

Das Schuljahr startet mit etlichen Neuerungen. Aus der Ferienreform wurde aber wieder nichts.
Michael Jäger

Michael Jäger

Die Liste der Neuerungen in der Schule ist lang. Bei der Autonomie geht ein Stück weiter. Ein Schlussstrich wurde unter die ewige Rauchdebatte gezogen. Im Unterricht macht man höchst Überfälliges: Schüler sollen erkennen, wenn vom US-Präsidenten abwärts im Internet geflunkert wird.

Um eine heiße Kartoffel allerdings hat Unterrichtsminister Heinz Faßmann einen Bogen gemacht. Obwohl im türkis-blauen Koalitionsprogramm dick  angestrichen, wird es auch in diesem Herbst nichts mit den Herbstferien. Noch zum Jahreswechsel wurde deren Einführung im Herbst  2018 medial gefeiert. Doch dann kam dem Minister Wichtigeres in die Quere. Klar, das Thema Deutschklassen musste so oder so auf den Boden gebracht werden. Aber die Einführung der Herbstferien nach dem Anfangshype leise zu verschieben, war nicht die beste Entscheidung. Die Folgen sind absehbar. Wieder werden viele Eltern zwischen Nationalfeiertag und Allerseelen vor dem Problem stehen, dass ein Kind mehr als eine Woche frei hat, das andere in der Nachbarschule aber unterrichtet wird.

Heuer haben Gymnasien überhaupt leichtes Spiel. Drei der fünf zur Verfügung stehenden schulautonomen Tage reichen für mehr als eine Woche unterrichtsfrei. Einzig Vorarlberg kennt das Thema nicht. Dort wurden vor Jahren Herbstferien eingeführt, natürlich mit Blick auf den Tourismus.
Ja, in der Lehrerschaft gibt es Gegner der Herbstferien. Vielleicht müssten wir auch darüber reden, ob die Sommerferien zu lang sind. Vielleicht würde Heinz Faßmann ein Anruf in Bregenz helfen, um die hier offenen Fragen zu klären.

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