Heimarbeit geht, aber nicht für alle(s)

Niemand konnte den aktuellen Viren-Krisenfall vorhersehen. Jetzt müssen alle zusammenhalten – Unternehmen und ihre Mitarbeiter.
Sandra Baierl

Sandra Baierl

Arbeiten von Zuhause aus – das hätte man sich vor ein paar Wochen noch als gemütliche Alternative zum Büroalltag gewünscht. Jetzt, wo es für Firmen eine Notlösung ist, hat diese Arbeitsform ihren rosaroten Anstrich verloren. Per Anordnung nach Hause gedrängt zu werden, nicht nur für ein paar Tage, sondern schlimmstenfalls für ein paar Wochen – keine Wunschvorstellung mehr, aber vielleicht schon bald eine Realität, mit der wir umgehen müssen.

Wie soll das gehen? Irgendwie geht das natürlich schon. Auch wenn allen klar sein muss, dass so ein Modell nicht in allen Bereichen anwendbar ist: Produktionsbetriebe, Krankenhäuser, diverse Sozialeinrichtungen, Handel, Bau, Tourismusbetriebe – da ist überall kein Arbeiten von zu Hause aus möglich.

Zusammenrücken

Auch könnte man in gesperrten Büros mit Telearbeit auf Dauer sicher keinen Vollbetrieb aufrecht erhalten, sondern lediglich das, was unbedingt notwendig ist. Die Grundidee von Homeoffice ist ja, dass es fallweise in Anspruch genommen wird, dass man auch immer wieder ins Unternehmen geht, sich dort abstimmt, austauscht, Dinge vor Ort im Team macht.

Eine Krise solchen Ausmaßes konnte niemand kommen sehen. Dass kein Unternehmen darauf vorbereitet ist, verwundert nicht. Umso mehr ist jetzt ein Krisenmodus gefragt, der alle Beteiligten berücksichtigt: die Gesundheit der Menschen geht vor, die Betreuungspflichten der Mitarbeiter sind zu berücksichtigen – das zählt zu den Fürsorgepflichten der Arbeitgeber.

Auf der anderen Seite haben Mitarbeiter Treuepflichten – und dafür zu sorgen, dass das Unternehmen möglichst wenig Schaden nimmt. Zusammenrücken in der Krise (nur virtuell, nicht körperlich!) – nur so kommen wir halbwegs gut durch die nächsten Wochen.

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