Hand am Handy

Smartphones sind Teil unseres (Job-)Alltags und ohne sie geht’s schwer. Den eigenen Umgang mit dem Handy sollte man trotzdem kritisch sehen.
Sandra Baierl

Sandra Baierl

Seit gut 25 Jahren schon klebt das Mobiltelefon an unseren Fingern. Und man könnte meinen, wir hätten den Umgang mit dem Gerät, das zum digitalen Alleskönner geworden ist, mittlerweile gelernt.

Nun, es ist schwierig. Das Handy bietet alles, was der moderne Mensch sucht – Kommunikation, Verbindung, Information, Unterhaltung, Service und Hilfe, Persönliches. Da ist alles drin, von der Business-Kommunikation bis zu Dokumenten, Parkscheinen, Tickets und die Fotos vom letzten Strandurlaub (ja, der ist lange her).

Das Gerät hat also alle Berechtigung, ständig an uns, mit uns und um uns herum zu sein. Und genau das wird zum Problem. Ist das Problem.

Augen am Display

Denn die permanente Verbindung zum Handy macht uns süchtig (das wird natürlich vom Nutzer vehement verneint, aber dieses Verneinen einer Sucht gehört ja zur Sucht dazu), weil wir Angst haben, etwas zu versäumen, weil wir neugierig sind, was wir in den diversen Kanälen finden könnten. Ebendieses Suchtverhalten führt zu interessanten Ausformungen des Zusammenlebens:

Paare schauen gemeinsam fern, jeder mit dem Handy in der Hand und den Augen am Display; der erste Griff am Morgen ist zum Handy; in Besprechungen ist die Aufmerksamkeitsspanne minimal, weil das Handy dauernd funkt. Selbst bei netten Abendessen greifen alle früher oder später zum Mobiltelefon – man muss ja nur kurz was googeln.

Man sollte sich vergegenwärtigen, dass dieses mittlerweile normale Verhalten so normal nicht sein kann. Es sogar höchst bedenklich ist, wenn Konzentration, Fokus und die Hingabe zu anderen Dingen des Lebens massiv unter der dauernden Handynutzung leiden. Das Gerät kann im Übrigen nichts dafür. Der Mensch selbst hat es in der Hand, das Ding auch mal aus der Hand zu legen.

Kommentare