Gute Bedingungen als Mangelware

Der Gastronomie fehlen die guten Leute. Woran das liegt? An den teils schwierigen Arbeitsbedingungen. Hat jemand eine Lösung?
Andrea Hlinka

Andrea Hlinka

Einmal im Jahr erstellt das Arbeitsmarktservice (AMS)  im Auftrag des Bundesministeriums  für Arbeit, Familie und Jugend (BMAFJ) eine Liste der Mangelberufe, die es Unternehmen erlaubt, Arbeitskräfte aus Drittstaaten zu holen, um den Bedarf zu decken. 2021 stehen – trotz anhaltend hoher  Arbeitslosigkeit –  45 Berufe auf dieser Liste.  So viele, wie auch 2019, obwohl in diesem Jahr von Krise  keine Spur war. 2020 waren es 56, 2016 übrigens nur acht.  Zu den 45 Mangelberufen  2021 zählen die verschiedensten Jobs: ÄrztInnen werden  etwa händeringend gesucht, oder  MaschinenbauingenieurInnen und LokomotivführerInnen. Aber natürlich auch   Dipl. Gesundheits- und KrankenpflegerInnen und selbst  KellnerInnen und KöchInnen stehen in vielen Jahren auf der Liste, wenn auch nur in einzelnen Bundesländern – trotz der hohen Arbeitslosigkeit in der Branche.  

Gastro und Pflege, das sind zwei großen Sorgenkinder, die ähnliche Probleme haben. Zum Beispiel:  Jeder will das Service in Anspruch nehmen, aber nur wenige wollen   dort arbeiten.  Woran das liegt, ist schnell  erklärt:  An den teils schwierigen  Arbeitsbedingungen, dem forschen Ton  und den oftmals  unattraktiven Verdienstmöglichkeiten. Die Arbeit ist oft hart und undankbar und gerade das   Gastgewerbe ist mit einem Familienleben oftmals schwer vereinbar. Verschärft wird das Problem dadurch, dass  diejenigen, die eine Tourismusschule in Österreich besucht haben, gern ins Ausland gehen, um Karriere zu machen. Denn  top ausgebildet sind sie  weltweit heiß begehrt.  

Ist wirklich die einzige  Lösung, Menschen aus Drittstaaten ins Land zu holen, weil niemand, der hier lebt, in den Jobs arbeiten möchte oder aufgrund seines Alters oder der Familiensituation nicht kann?      Die Arbeitsbedingungen müssen verbessert und die Firmenkultur an die Wünsche der MitarbeiterInnen zumindest teilweise  angepasst werden. Einen anderen Weg zu guten Mitarbeitern wird auch die Gastronomie nicht

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