Protestcamps und Intellektuelle: Nützliche Idioten der Islamisten

Protestcamps und Intellektuelle: Nützliche Idioten der Islamisten
Die Gaza-Protestbewegung und ihre intellektuellen Vorbilder. Ein Gastkommentar von Arno Tausch.

Die Ereignisse an führenden Universitäten von New York bis Wien sind Anlass für tiefe Besorgnis.

Open Syllabus, ein Informationssystem über die Lehrpläne an den Universitäten der Welt (über 20 Millionen Lehrveranstaltungen in 140 Staaten) gibt einen erschütternden Einblick in die intellektuellen Landschaften, die die Sympathien für den Hamas-Terror so in Mode gebracht haben.

Nicht mehr seriöse, mit guten Daten und Statistiken arbeitende Gesellschaftswissenschaft im Dienst der freien, demokratischen und offenen Gesellschaft in den Traditionen von Sir Karl Popper (1902–1994) ist heute auf dem Campus gefragt, sondern ein diffuses Amalgam von Geschlechtertheorien und Postkolonialismus, für das Michel Foucault (1926–1984), Judith Butler (*1956) und Edward Said (1935–2003) als die primären Schreibtischtäter gelten müssen.

Protestcamps und Intellektuelle: Nützliche Idioten der Islamisten

Arno Tausch

Foucault, Butler und Said stehen alle für sehr prononcierte, gegen Israel gerichtete oder den Iran glorifizierende Positionen. Popper, der Prophet der freien, offenen Wissenschaft und Gesellschaft, wird heute (verschiedene Schreibweisen) in nur mehr 2.718 Lehrveranstaltungen der Welt als Pflichtlektüre geführt, während Michel Foucault in 33.590 Lehrveranstaltungen auf dem Lehrplan steht, und damit sogar öfter als Shakespeare, Marx, Freud und Kant.

Foucaults Botschaft für den Nahen Osten ist einfach: Das die Homosexuellen ja zu Hunderten hinrichtende iranische Regime bedeutet eine „spirituelle Revolution“ und soll die Menschheit aus den Fängen des Materialismus und Kapitalismus retten.

Judith Butler, die zweite so gefeierte Ikone der heutigen Sozial- und Geisteswissenschaften (16.411 globale Lehrveranstaltungen, sie ist am globalen Campus offensichtlich wichtiger als Immanuel Kant) profilierte sich zuletzt als die ultimative Hamas-Versteherin, und gab die Schuld an den mörderischen Anschlägen des 7. Oktober natürlich nicht der Hamas sondern dem Staat Israel.

Der palästinensische Denker Edward Said schließlich lehnte den Oslo-Friedensprozess ebenso auf das schärfste ab. Mit 15.826 globalen Lehrveranstaltungen, wo den Studierenden der Welt sein Hass auf Israel vermittelt wird, ist er an den Universitäten dieser Welt offensichtlich wichtiger als Sigmund Freud und Aristoteles.

Der „Hohepriester“ der neuen Ideologie, der bekannte französische Arabist Francois Burgat, will eine Allianz der politischen Linken des Westens mit dem Islamismus. Diese Allianz will nun auch die Schwulen- und Lesbenbewegung mit an Bord holen.

Die Linke und die Gender-Bewegung mit ihren Rufen „Schwule für Palästina“ sind aber ganz im Sinn des Revolutionsstrategen Lenin lediglich „nützliche Idioten“ der Islamisten. Sie alle sollten sich wieder an die Traditionen der Aufklärung erinnern, die nichts mit den Islamisten zu tun hat.

Arno Tausch ist ein österreichischer Politikwissenschafter

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