Konsequenzen für die Klimawandelleugner

Klimaschäden sind teuer – die Kostendeckung ist fraglich 
Wer für die Schäden des Klimawandels aufkommen soll. Ein Gastkommentar von Michael Praschl.

Seit Ende der 1970er-Jahre ist die menschengemachte Erderwärmung nachgewiesen und in der seriösen Wissenschaft weltweit unbestritten. Trotzdem gibt es – auch nach der aktuellen, ungewöhnlich langen Hitzewelle – noch immer einige verbissene Klimawandelleugner.

In Anbetracht der sich beschleunigenden Erderhitzung, deren Verlangsamung umfassende Maßnahmen erfordern würde, ist es unfassbar, dass es tatsächlich Parteien gibt, die den Klimawandel verbissen leugnen und damit die Akzeptanz lebenswichtiger Klimaschutzmaßnahmen erheblich senken.

Auf besonders fruchtbaren Boden fällt die Anti-Klimaschutzpropaganda im Verkehrsbereich. Das liegt nicht so sehr an der angeblichen „Unverzichtbarkeit“ als viel mehr an der emotionalen Bedeutung des Autos für die Selbstdarstellung und die Demonstration von Kraft und fahrerischer Kompetenz. Zum Zweck der Fortbewegung wäre das Auto für viele oftmals relativ leicht entbehrlich, für die Selbstdarstellung und die Lust an der Geschwindigkeit ist es andererseits für manche unverzichtbar. Wichtig wäre es, den Menschen nicht nur Alternativen zur Fortbewegung anzubieten, sondern auch zu umweltfreundlicher und ungefährlicher Adrenalinaktivierung, Selbstdarstellung bzw. „Protzerei“, die für viele Menschen unverzichtbar ist.

Wenn es um die Aspekte Selbstdarstellung und Lust geht, ist die Motivation zu Vernunft und Rücksichtnahme besonders schwierig, während die Propaganda für egoistisches, prestigeorientiertes Verhalten und zur Leugnung der Konsequenzen dieses Verhaltens sehr einfach ist.

Konsequenzen für die Klimawandelleugner

Michael Praschl

Verdrängung

Viele Menschen folgen gerne der Klimawandelleugnung, weil ihnen damit auch jegliche Mitschuld an der Erderhitzung genommen scheint und bei der Verdrängung geholfen wird. Darum konzentrieren sich die Rechtspopulisten genau darauf und leugnen den Klimawandel ganz einfach. Damit „entledigen“ sie sich eines der größten Probleme der Menschheit, spalten die Gesellschaft und gewinnen verdrängungswillige Bürger sowie Autoverliebte mit „Benzin im Blut“ für sich.

Die FPÖ wird allerdings bald der AfD folgen, die den Klimawandel nicht mehr leugnet, sondern „nur“ die (nachgewiesene) menschliche Verursachung.

Die Folgen dieser Falschinformationen sind für die Gesellschaft allerdings katastrophal, weil die Umsetzung lebenswichtiger Klimaschutzmaßnahmen erheblich erschwert und verzögert wird. Diesen Schaden sollten die öffentlichkeitswirksamen Klimawandelleugner und Maßnahmenverzögerer ersetzen. In Österreich sind das bisher sicher einige Hundert Millionen Euro. Meinungsfreiheit beinhaltet auch die Verantwortung für die Folgen öffentlich verbreiteter eigener Meinungen.

Michael Praschl befasst sich wissenschaftlich mit dem Klimawandel und mit sicherer und nachhaltiger Mobilität

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