Der linke Flügel der rot-grünen Stadtregierung darf sich die Hände reiben.

von Dr. Martina Salomon

über die Koalitionsparteien nach der Wahl

Der Wahlsonntag hat für die rot-schwarzen Koalitionsparteien tiefere Konsequenzen, als es auf den ersten Blick scheint. Wenn ein Grüner sogar das rot-blaue Simmering gewinnt, dann darf sich der linke Flügel der rot-grünen Stadtregierung die Hände reiben. Denn das gibt den SPÖ-"Fundis" recht. Immerhin hat die Blaue-Schreckgespenst-Kampagne seinerzeit auch Michael Häupls Wahl (halbwegs) gerettet. Kanzler Kern hat im Bund zwar die rot-blaue Option eröffnet (mit dem Segen von Heinz Fischer), doch man kann darauf wetten, dass die SPÖ vor der nächsten Nationalratswahl die Warnung vor Schwarzblau wieder auspackt. Dabei hat ÖVP-Parteichef Mitterlehner die schwarz-blaue Karte gerade eher verspielt. Er kann zwar aufatmen, dass Van der Bellen gewonnen hat und nicht die Hofer-Fraktion in seinem Klub triumphiert. Doch diese ist größer, als ihm lieb sein kann. Die ÖVP wirkt profilloser denn je. Neuwahlen sind eher in die Ferne gerückt – und damit auch Sebastian Kurz als neue einende Figur.

Van der Bellen war Quasi-Kandidat der Regierungsspitze, von Wirtschaft, Kunst, Medien und Unis. Theoretisch hätte er also jetzt ziemlich hohe Autorität – von Bregenz bis Simmering.

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