Falsches Land-Idyll
Österreich ist Bio-Weltmeister - manchmal aber nur im Wunschdenken.
Die Österreicher sind stolz auf ihre Landschaft, ihre Lebensmittel. Aber das Bild ist von Werbewirtschaft und Heile-Welt-Zeitschriften geprägt. Und von Angstmachern, die vor Zerstörung der Idylle warnen. Da beruhigt der Konsument dann sein Gewissen, indem er gegen TTIP oder angebliche Bienen-Killer unterschreibt. Er vergisst dabei, dass auch Biobauern Chemie verwenden und dass es Dutzende andere Handelsabkommen gibt, die auch Produkte in den Markt spülen, die nicht unseren vorgeblich hohen moralischen Ansprüchen entsprechen. Gar so weit ist es damit eh nicht her: Im Supermarkt ist Fleisch zum Dumpingpreis ein Renner, obwohl es nur aus Intensivtierhaltung stammen kann. Man isst im Gasthaus Putenschnitzel aus Brasilien und kauft Industriekekse mit Eiern aus Käfighaltung. Wo bleibt denn da der bewusste Konsument?
Ja, wir sind Bio-Weltmeister – manchmal aber nur im Wunschdenken. Der Bio-Anteil an verkauften Frischeprodukten steigt, beträgt aber nur sieben Prozent. Bauern müssen weder verteufelt noch verklärt werden. Sie sind Produzenten unserer Nahrung – die in Österreich Gott sei Dank besonders hohe Qualität hat.
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